Gertrud Goß beantwortet gerne die Fragen von Anke Stark, Leiterin der Freiwilligenagentur KALI AKTIV, rund um ihr Ehrenamt.
Erzähltheater „Kamishibai“ mit ganz viel Herz vortragen
Anke Stark möchte gerne wissen, wie Gertrud Goß zu ihrem Ehrenamt gekommen ist. Gertrud Goß
erzählt anschaulich: „Ich ging 2008, nach 32 Jahren Tätigkeit bei der Stadt Kamp-Lintfort, in den
Vorruhestand. Einerseits freute ich mich riesig darauf, mit meinem ersten Enkelkind Zeit verbringen zu
können, andererseits dachte ich aber auch daran, mich ehrenamtlich zu engagieren.
Ich war 24 Jahre beim Amt für Soziales und Wohnen tätig und wurde mit vielen Sorgen der Menschen konfrontiert,
besonders in den letzten 10 Jahren als Pflegeberaterin. Ich fragte mich also, ob ich mich ehrenamtlich in diesem Bereich engagieren sollte? Genau zu diesem Zeitpunkt kam ein Aufruf des Vereins LesART, dass für Schulen und Kindertageseinrichtungen Vorlesepaten gesucht wurden. Ich erinnerte mich daran, wie ich als Schülerin des 8. Schuljahres in der Volksschule Rossenray, in der wir ja vom 1. bis 8. Schuljahr in einem Klassenraum waren, den I-Dötzchen zur Einschulung vorlesen durften. Ich nahm an einer von LesART e.V. angebotenen Schulung teil und las zunächst ein paar Jahre in einer Grundschule vor. Aus Krankheitsgründen musste ich einige Zeit als Vorlesepatin pausieren. Seit 2013
lese ich den Kindern in der AWO Kita Kirchenkampstraße im Gestfeld vor.“
„Wie läuft ihre Vorlesestunde ab?“, möchte Anke Stark wissen. Gertrud Goß erklärt: „Ich benutze beim Vorlesen das „Kamishibai“, ein sogenanntes Erzähltheater. Das Kamishibai ähnelt auf den ersten Blick einem Puppentheater. Statt Handpuppen werden in den Bühnenrahmen aber Bildkarten eingeschoben, die Bilder einer fortlaufenden Geschichte zeigen. Dies macht es möglich, mit einem gewissen Abstand zu den Kindern vorzulesen, während die Bilder zu den Geschichten im DINA3-Format in Theaterkulisse gezeigt werden.“
Nach schönen Erlebnissen gefragt, fallen Gertrud Goß viele ein: „Es ist immer wieder schön, die Wertschätzung der Kinder aber auch der Mitarbeiter*innen der Kindertagesstätte zu erfahren. Die Kinder begrüßen mich immer freudig und lautstark mit den Worten: „Die V o r l e s e r i n ist daaa!!“ Die Kinder lieben das Vorlesen mit dem Erzähltheater. Die Geschichte vom „Grüffolo“ ist ihre Lieblingsgeschichte und jede Woche ein „muss“. Auch von den Bremer Stadtmusikanten sind die Kinder begeistert. Mit lauten Iahen, Bellen, Miauen und Krähen helfen die Kinder mit, die Räuber zu vertreiben. Ich bin richtig dankbar dafür, solch eine schöne ehrenamtliche Aufgabe erfüllen zu dürfen. Ich freue mich immer, wenn die Kinder mir freudestrahlend mit den Worten: „Gertrud, das habe ich für dich gemalt!“ ein Bild überreichen. Während eines Krankenhausaufenthaltes habe ich Genesungswünsche mit den Fingerabdrücken vieler Kinder bekommen. Da geht einem doch das Herz auf!“
Wenn auch Sie liebe Leserinnen und Leser sich im Verein LesART e.V. oder in einem anderen Handlungsfeld engagieren möchten, wenden Sie sich an Anke Stark.
Telefon: 0172 624 7140 oder
Mail: info@kaliaktiv.de oder www.kaliaktiv.de.
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