Zum Inhalt springen
Hintergrundbild

AWO Kreisverband Wesel kooperiert mit Schlosstheater Moers

Premiere „Sicher nicht“ erzählt über den Umgang mit Geflüchteten aus Afghanistan in Europa

16. April 2025

Premiere „Sicher nicht“ erzählt über den Umgang mit Geflüchteten aus Afghanistan in Europa

Am Samstag, 26. April, um 19.30 Uhr, findet im Alten Landratsamt in Moers die Premiere „Sicher nicht“ statt. Das Stück von Sandra Höhne, in dem AWO-Kollegin Behnaaz Jansen aktiv beteiligt ist, ist eine Kooperation des Schlosstheaters Moers mit dem AWO Kreisverband Wesel, der Seebrücke Moers, dem Grafschafter Museum und dem Verein „Erinnern für die Zukunft“.

In dem ca. 90 minütigen Stück geht es um Afghanistan und die Geschichte des Landes. Wie kaum ein anderes Land wird Afghanistan seit einem halben Jahrhundert von Krieg und Gewalt erschüttert. Die Geschichte des Landes ist die Geschichte fremder Mächte, die Afghanistan zum Spielball ihrer Interessen machen. Hier wird deutlich, wie Regieren in einen gescheiterten Staat führen kann. Wie Terror sich ausbreitet, wie Krieg und Unfreiheit Menschen zu Flüchtenden machen. Einer von ihnen ist ein junger Vater, der sich für seinen Sohn ein besseres Leben in Europa erhofft. Im November 2020 ertrinkt der Fünfjährige auf der Überfahrt nach Griechenland bei einem Schiffbruch. Der Asylantrag des Vaters war in der Türkei zweimal abgelehnt worden.

Erstmals wird in der Europäischen Union ein Vater wegen des Schiffbruchtodes seines Kindes auf der Flucht strafrechtlich verfolgt. Kindeswohlgefährdung und Menschenschmuggel lautet die Anklage. In Handschellen wurde der Vater zur Leiche seines Kindes geführt, um es zu identifizieren. Ihm drohten bis zu zehn Jahre Gefängnis.

Der griechische Migrationsminister begründete die Entscheidung der Behörden: „Die Leute, die sich dafür entscheiden, in Boote zu steigen, die nicht seetüchtig sind und von Leuten gefahren werden, die keine Erfahrung mit dem Meer haben, setzen offensichtlich Menschenleben aufs Spiel.“

Neben der Frage, ob Afghanistan als sicheres Herkunftsland gesehen werden kann, untersucht das Ensemble die paradoxe Situation eines Menschen, der von der Rechtsstaatlichkeit angezogen wird und ihr zum Opfer fällt.

Tickets können erworben werden unter https://www.schlosstheater-moers.de/produktion/sicher-nicht/