Tiergestützte Pädagogik beim AWO Kreisverband Wesel: Erfolgreicher Abschluss in drei Einrichtungen
„Wir kamen als Fremde und gingen als Freunde”
Es gab lange Spaziergänge, spannende und herausfordernde Trainingseinheiten bei Wind und Wetter, ein enges Miteinander zwischen Mensch Tier, aber vor allem ganz viel Spaß und Freude.
Die „Tiergestützte Pädagogik“ mit der Hundeschule „Mensch Hund Systeme“ konnte nun erfolgreich abgeschlossen werden. Drei Einrichtungen des AWO Kreisverbandes Wesel machten mit: die Kita Eichendorffstraße, die Sozialpädagogische Tagesgruppe der Kinder- und Jugendhilfe Dinslaken und das Regine-Hildebrandt-Haus. Kleine und große Menschen ließen sich auf das Abenteuer mit den Vierbeinern ein. Die wundervolle Reise begann im November vergangenen Jahres.
Auf das ganze Projekt ist der Kreisverband sehr stolz. Dr. Bernd Riekemann, ehemaliges Vorstandsmitglied, Initiator der Pilotprojekte und selbst stolzer Hundebesitzer, freut sich: „Die hundegestützten Aktivitäten haben sich als wertvolle Angebotsergänzung in unseren Einrichtungen bewährt. Durch den gezielten Einsatz von Hunden konnten positive Effekte auf die emotionale, soziale und kognitive Entwicklung der Kinder, Jugendlichen und suchterkrankten Menschen erzielt werden. Hunde fördern durch ihre bedingungslose Akzeptanz das Selbstwertgefühl, reduzieren Stress und Angst und erleichtern die soziale Interaktion. In unseren Einrichtungen zeigten sich bei den Teilnehmer*innen insbesondere Verbesserungen im zwischenmenschlichen Verhalten, der Kommunikationsfähigkeit sowie der emotionalen Regulation. Darüber hinaus konnte die Verantwortung für das Tier, das Pflichtbewusstsein und die Selbstständigkeit bei den Teilnehmenden gestärkt werden. Die Pilotprojekte wurden finanziert über die AWO Gemeinschaftsstiftung am Niederrhein. Weitere Einsätze der Hundeschule Mensch-Hund-Systeme in anderen Einrichtungen sind bereits in Vorbereitung.“
Ebenso wird gerade intensiv das Angebot einer AWO-zertifizierten Weiterbildung zur Fachkraft für tiergestützte Intervention geprüft, um die hundegestützten Aktivitäten zum Regelangebot werden zu lassen. Praktische Einsatzmöglichkeiten würde es in den Einrichtungen genügend geben und ganz viele Einrichtungen möchten regelmäßig Hunde zu Gast haben. Spenden zur Finanzierung der Angebote werden gerne entgegengenommen.
Die Sozialpädagogische Tagesgruppe der Kinder- und Jugendhilfe Dinslaken freut sich ebenfalls über einen erfolgreichen Abschluss: „Alle Kinder haben ihr Bronze-Abzeichen bekommen. Sie haben die gestellten Aufgaben super gemeistert, konnten ihre Körpersprache einsetzen und klare Grenzen ziehen. Zum Schluss bekamen sie von der Hundeschule noch ein Stofftier geschenkt”, so Einrichtungsleiterin Sabine Rüttgers.
Ähnlich sieht das im Regine-Hildebrandt-Haus aus. Die „Tiergestützte Pädagogik“ kam bestens an. Einrichtungsleiter Dennis Driest blickt zufrieden zurück: „Die „Tiergestützte Pädagogik“ kam bei unseren Bewohner*innen bestens an. Die Vorfreude auf die Arbeit mit den Hunden war jedes Mal groß, die Vierbeiner wurden ins Herz geschlossen. Die Einheiten haben Spaß gemacht, waren aber teilweise auch Herausforderungen für unsere Bewohner*innen. Alles in allem haben sie das Training prima gemeistert und sicherlich auch viel mitgenommen.“
Die pädagogischen Fachkräfte der Kita Eichendorffstraße Barbara Schwanitz, Beatrix Reinemer und Rebecca Schröder fassen zusammen: „Ein tolles Pilotprojekt. Die Kinder waren begeistert. Drei spannende Termine mit ausgebildeten Hunden brachten den Kleinen spielerisch den Umgang mit Tieren näher. Selbst ängstliche Kinder gewannen Vertrauen und lernten achtsam und respektvoll mit den Hunden umzugehen. Kreativ gestalteten sie Plakate zum Thema „Ein schöner Tag für den Hund“ und entdeckten dabei Freude, Empathie und Selbstvertrauen. Ein voller Erfolg – wir wünschen uns eine Fortsetzung!” Im Anschluss an die letzte Trainingseinheit wurden noch Erinnerungsfotos mit der Polaroid-Kamera gemacht, sodass die Kinder ihre Aufnahme direkt in den Händen halten konnten. Und natürlich durften auch Urkunden für die Kinder nicht fehlen.
Auch Hundeschulleiter Michael Stephan zieht eine positive Bilanz des Projektes:
„Es war uns eine Freude, die Teilnehmer*innen in ihren Abenteuern mit den Hunden zu begleiten. Wir durften erleben, wie das Verständnis zum Hund von Termin zu Termin gewachsen ist. Doch nicht nur das Verständnis für den Hund ist gewachsen, auch der Teamgeist, die Rücksichtnahme auf den anderen und das Gefühl für Fairness hat sich entwickelt. Wir durften mit den drei Projekten in ganz unterschiedlichen Lebenssituationen agieren und alle Teilnehmenden haben sich von der Lebensfreude der Hunde „anstecken“ lassen. Die Hunde mit ihrem Anspruch an einen sicheren Rahmen in der Führung, ihrem Zuspruch auf soziale Gesten und ihrer Offenheit in jeder Situation waren einmal mehr die idealen Partner und Brückenbauer. Das gemeinsame Erleben hat alle verbunden und im Umgang miteinander und den Hunden war für alle spürbar, greifbar, dass Stärke auch ganz sanft sein kann und Klarheit keine Schroffheit braucht. Zwar setzen Regeln Grenzen, doch gerade dadurch ist das Feld weit und sicher. In dieser Sicherheit konnten sich auch Ängste auflösen und die Freude am Draußen sein entdeckt werden. Wir wurden in den beteiligten Einrichtungen gespannt und neugierig begrüßt. Wir kamen als Fremde und gingen als Freunde. Unsere Hunde sind mit Freude in jeden einzelnen Termin gegangen, sie hatten ihren Spaß. Die Teilnehmer*innen haben uns mit ihrem Engagement und ihrer Offenheit berührt und begeistert. Die Betreuer*innen haben unsere Termine begleitet und uns und unseren Hunden so die Möglichkeit gegeben, Impulse zu setzen. Wir sagen allen Beteiligten und im besonderen Maße Dr. Bernd Riekemann für seinen Weitblick und sein Engagement den Projekten ihren Weg zu ebnen ein herzliches Danke. Wir freuen uns auf eine Fortsetzung.”