AWO zeigt Flagge

Hilferufe aus der Ukraine

21. März 2022

Uliana, Anna, Yehor und Varvara sind zwischen 16 und 21 Jahre alt. Sie sind Musiker*innen des Jugendsinfonieorchesters der Ukraine. Eigentlich sollten sie gerade gemeinsam proben und Spaß an ihrer Musik haben, aber für die Jugendlichen geht es momentan nicht ums musizieren, sondern ums überleben. Eindringlich beschreiben sie ihre Situation in diesem furchtbaren Krieg. Zu lesen sind ihre Hilferufe auf einem großen Banner an der Fassade des neuen AWO-Verwaltungsgebäudes in Moers. 

“Ich spiele Oboe. Aber wir  haben keine Zeit mehr über Musik nachzudenken. Es geht ums überleben. Unsere Stadt hat sich in eine Hölle verwandelt. Leichen liegen schon seit Tagen auf der Straße”, beschreibt Anna aus Charkiv die Situation. Zeilen, die unter die Haut gehen und einem den Schrecken dieses Krieges näherbringen. 

Die AWO hat das Banner gemeinsam mit dem Verein ‘Erinnern für die Zukunft’, dem Veranstalter von ‘Moers klingt’ angebracht. 

Der Verein plante schon vor Kriegsausbruch eine Festwoche der Musik vom 26. August bis zum 4. September unter dem Motto: „Moers klingt – und der Niederrhein stimmt ein“. Auch das 60-köpfige Jugendsinfonieorchester der Ukraine war eingeplant und - die gute Nachricht - wird dort auch spielen. Kulturmanager Konrad Göke steht mit den jungen Menschen in engen Kontakt und möchte die Musiker*innen schon im Frühjahr für ihre Proben nach Moers holen. „Wir freuen uns, dass wir für alle Musiker*innen eine Unterbringung gefunden haben. Es haben sich rund 50 Familien gemeldet, die die jungen Leute bei sich aufnehmen möchten“, so Konrad Göke. Und da niemand weiß, wie sich die Lage entwickelt, ist der Veranstalter darauf vorbereitet, die Orchestermitglieder schnell nach Moers holen zu können.

Das gut sichtbare Banner für den Frieden setzt Zeichen:  Gegen diesen Krieg! Für Frieden!. Für Solidarität mit der Ukraine! Und für die jungen Musiker*innen, dass ihre Situation gesehen wird.

Die AWO setzt  mit ihrer Hilfsaktion ‘Herz für die Ukraine’ seit Kriegsbeginn Zeichen für den Frieden und unterstützt aktiv Geflüchtete im Kreis Wesel.

Bild von links: Konrad Göke, Ibrahim Yetim, Ulrich Hecker, Dr. Bernd Riekemann, Anne Bell