AWO Kreisverband:
Kitas in Bewegung
In den Kindertageseinrichtungen des AWO Kreisverbands Wesel ist gerade Einiges los. „Wir haben den Anspruch, den Eltern mit der Vereinbarkeit von Familie und Beruf entgegenzukommen“, sagt Gabi Simon-Wagner, Abteilungsleiterin Kindertagesstätten und Offene Ganztagsschulen des AWO Kreisverbands. „Deshalb bauen wir unsere Betreuung für Kinder unter drei Jahren aus.“
Dafür brauchen die Einrichtungen vor allem eines: mehr Platz. Beispielsweise für Wickeleinheiten und Schlafräume. „Wir haben gerade drei Kitas in Neukirchen-Vluyn, Rheinberg und Sonsbeck umgebaut“, sagt Simon-Wagner. Drei weitere Kitas in Moers und Rheinberg folgen. „Wir würden auch gern weitere Kindertageseinrichtungen ausbauen. Die Anträge dazu liegen zwar vor, doch sie können nicht umgesetzt werden, weil nicht genügend öffentliche Gelder zur Verfügung stehen.“
Um jüngere Kinder optimal zu betreuen, bildet der Kreisverband zudem U3-Fachkräfte aus. „Diese Zusatzqualifikation für Erzieher dauert eineinhalb Jahre, und wir möchten bald in jeder U3-Gruppe auch eine U3-Fachkraft einsetzen können“, sagt Simon-Wagner.
Auch das Thema „Qualitätsmanagement“ ist bei der AWO aktuell. „Wir erstellen ein Qualitäts-Management-Handbuch – mit dem Ziel, im Sommer zertifiziert zu werden“, erklärt Simon-Wagner. Das Handbuch bildet dann eine verbindliche Arbeitsgrundlage für alle Kitas. Die zuständige Arbeitsgruppe nimmt dafür die Prozesse in den Kindertageseinrichtungen, gemeinsam mit den Mitarbeitern, genau unter die Lupe. „Dadurch wird die pädagogische Arbeit reflektiert, verändert und weiter verbessert“, sagt sie.
Weiter am Ball bleibt die AWO auch mit dem dem Projekt „Frühe Chancen“ der Bundesregierung, an dem drei Kitas in Kamp-Lintfort und Moers teilnehmen. Es ist auf drei Jahre angelegt und unterstützt die Kinder durch alltagsintegrierte Angebote in ihrer Sprachentwicklung. „Das Besondere bei uns ist dabei, dass wir dafür keine Sprachfachkräfte, sondern eine Musikpädagogin, eine Theaterpädagogin und einen Theaterpädagogen eingestellt haben“, sagt Simon-Wagner. Kontinuierliche Weiterbildungen zu diesem Thema sind geplant. „Wir möchten außerdem ein gemeinsames Sprachförderungskonzept entwickeln und eine Fortbildungsreihe für Förderkräfte und Teams“. Langfristig soll diese Arbeit nämlich von den pädagogischen Fachkräften übernommen werden.
Auch im Bereich „Offene Arbeit“ ist der Kreisverband aktiv. „Wir planen, unsere Kitas zu öffnen und dies als pädagogisches Konzept einzuführen“, sagt Simon-Wagner und erklärt, was es damit auf sich hat: Kinder haben unterschiedliche Bedürfnisse und benötigen dementsprechende Lern- und Erfahrungsräume. Da sich die Bedürfnisse der unterschiedlichen Altersgruppen nicht alle in einem Raum verwirklichen lassen, werden so genannte Funktionsräume für unterschiedliche Aktivitäten angeboten. Zum Beispiel das Atelier, Bewegungsraum, Rollenspielraum, Puppenraum oder den Bauraum. „Das gibt den Kindern mehr Entscheidungsfreiraum, trotzdem behalten sie feste Bezugspersonen und ihre Stammgruppe.“ Dieses Konzept setzen nun alle AWO-Kitas Schritt für Schritt in ihrem Tempo und nach ihren Möglichkeiten um.
-zur freien Verfügung-
Autorin: Annette Feldmann
AWO Kreisverband Wesel
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Bildunterschrift: Kinder haben unterschiedliche Bedürfnisse, und das soll sich auch im Raumkonzept der Kitas niederschlagen.
Bildhinweis: AWO Kreisverband Wesel
Info
Der AWO Kreisverband Wesel unterhält 20 Kindertageseinrichtungen und einen Offenen Ganztag. In den Tagesstätten werden Plätze für Kinder im Alter zwischen vier Monaten und 14 Jahren angeboten. Die jeweiligen Angebotsformen richten sich nach dem familiären Bedarf und den örtlichen Bedingungen.