AWO Konkret Extra vom 3. November 2014
Tarifverhandlungen:
AWO und Ver.di gehen aufeinander zu
Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
mit dieser AWO Konkret Extra möchten wir über den Stand der Verhandlungen zwischen der Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di und dem Arbeitgeberverband der Arbeiterwohlfahrt (AGV-AWO) informieren.
Erste Zeichen der Annäherung, auch wenn die Positionen noch weit auseinander liegen: Positiv wertet der AWO Kreisverband Wesel die dritte Runde der Tarifverhandlungen mit der Gewerkschaft Ver.di zu Anfang der Woche.
Positionen liegen noch weit auseinander
Das ist nach wochenlangen Ver.di-Warnstreiks immerhin ein erster Schritt in einer zuvor festgefahrenen Situation. Die Positionen der beiden Tarifparteien weichen allerdings noch sehr deutlich voneinander ab. Die AWO Arbeitgeber legten als Zeichen ihrer Verständigungsbereitschaft ein zweites und aufgebessertes Angebot vor, das eine Erhöhung der Löhne und Gehälter in zwei Stufen um 3,8 Prozent, eine Anhebung der Erzieherinnenzulage um immerhin zehn Prozent, die Einführung einer Leitungszulage für Wohnbereichsleitungen in Pflegeeinrichtungen sowie 30 Tage Jahresurlaub für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vorsieht. Damit machten sie deutlich: Der Spielraum des Verbandes bleibt knapp.
Ver.di mochte sich damit nicht zufrieden geben: Ein Plus von 5,4 Prozent (mindestens jedoch 90 Euro), dazu 130 Euro Zulage für pädagogische Fachkräfte, zusätzliche freie Tage für Gewerkschaftsmitglieder – so lauteten im Kern die abweichenden Gewerkschaftsforderungen. Kritisch sind für die Arbeitgeber neben dem Mindestbetrag von 90 Euro vor allem die Laufzeit des Tarifvertrages (Ver.di will nur maximal 24 Monate vereinbaren), sowie die ohnehin in Mitarbeiterreihen umstrittenen „Gewerkschaftstage“.
Der Spielraum des Verbandes bleibt knapp
Schließlich müssen die Zusatzausgaben für derlei Forderungen aus Kassen der öffentlichen Hand bzw. den Sozialkassen refinanziert werden – und dafür braucht es obendrein langfristig solide Kalkulierbarkeit.
Positive Signale von beiden Seiten
Trotzdem: Als Zeichen für einen konstruktiven Verständigungswillen ging die AWO insbesondere bei der Gleichbehandlung der Erzieherinnen, also den Lohnsteigerungsstufen zum gleichen Zeitpunkt, auf die Gewerkschaft zu. „Wir hoffen darauf, jetzt auch schnell zu einem konkreten Ergebnis zu kommen, um uns endlich wieder auf die unsere Sacharbeit konzentrieren zu können“, so Bernhard Scheid.
Die Verhandlungen werden am 6. November 2014 in Dortmund fortgesetzt.
Mit herzlichen Grüßen
Ihr Bernhard Scheid
AWO verbessert Angebot:
Entgelterhöhung 3,8 % für alle
KiTa-Bereich wird gleich behandelt
Die AWO legt in der 3. Verhandlungsrunde sowohl ein strukturell verbessertes als auch ein im Volumen erhöhtes Angebot vor.
Das neue AWO-Angebot beinhaltet für alle Bereiche:
– für Beschäftigte:
- Erhöhung der Tabellenentgelte um insgesamt 3,8%:
– 2,0 % ab 01. Oktober 2014
– 1,8 % ab 01. August 2015 - Erhöhung der ErzieherInnenzulage (§ 16 Abs. 6a TV-Ü AWO NRW) um 10 %
- Einführung einer Leitungszulage für Wohnbereichsleitungen in dieser Funktion
- 30 Tage Erholungsurlaub für alle Beschäftigten, dafür keine erneute Vereinbarung von ver.di-Tagen
– für Auszubildende:
- Erhöhung der Ausbildungsentgelte um insgesamt 3,8%:
– 2,0 % ab 01. Oktober 2014
– 1,8 % ab 01. August 2015 - Verlängerung der bestehenden Übernahmeregelung (§ 16a TV-A AWO NRW) für 2 Jahre
– Laufzeit bis 31. Juli 2016
Das Archiv aller bisherigen Ausgaben finden Sie unter AWO Konkret. Dort stehen alle Ausgaben zum Download als PDF zur Verfügung.