AWO stellt klare Forderungen an verantwortliche Gesundheitsbehörden

Applaus reicht nicht – Pflegepersonal benötigt dringend Schutzkleidung

8. April 2020

Mund- und Nasenschutz, Schutzkittel, Einweghandschuhe und Schutzbrille gehören nach überwiegender Meinung deutscher Gesundheits-Organisationen zum Schutz-Ausstattung des Pflegepersonals bei epidemischen Krisen. 

Der AWO Kreisverband Wesel (AWO) fordert die Gesundheitsbehörden in Bund, Land und Kommune eindringlich auf, sich für genügend Schutzmaterial auch im Bereich der stationären und ambulanten Pflegedienste, sowie der Einrichtung der Behindertenhilfe, einzusetzen. „Auch in der dritten Woche der Corona-Pandemie ist es nicht gelungen, ausreichend Schutzkleidung und Masken für alle Diejenigen zu beschaffen, die sich um besonders hilfebedürftige Menschen kümmern,“  so Carsten Weyand, Geschäftsbereichsleiter Gesundheit und Alter im AWO-Kreisverband. „Und“ so Weyand weiter: „Wir kümmern uns täglich um die Beschaffung von Mund- und Nasenschutz, im Moment noch mit knappem Erfolg. Alle anderen Schutz-Artikel sind kaum oder gar nicht mehr zu bekommen.“ Und dies nicht nur bei der AWO.

Applaus für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter reicht nicht aus, meint die AWO. „Die existenziellen Sorgen unser Kolleginnen und Kollegen in allen Pflegediensten müssen dringend ernst genommen werden,“ so der AWO-Kreisvorsitzende Jochen Gottke, „sie bringen sonst sich selbst und die ihnen anvertrauten Menschen in Lebensgefahr.“ Die AWO hält es für inakzeptabel, dass die erforderliche Ausrüstung nach wie vor Mangelware ist. Die Folge ist, dass sich die Pflegerinnen und Pfleger in den Einrichtungen und die von Ihnen betreuten Menschen nur unzureichend gegen das Virus schützen können. „Dies können wir“ erläutert Gottke, „sowohl als Arbeitgeber wie auch als Anwalt der Pflegebedürftigen nicht hinnehmen.“

Die AWO fordert die verantwortlichen Politiker bzw. die von Ihnen beauftragten Gesundheitsbehörden im Bund und den Ländern auf, umgehend dafür zu sorgen, dass dieser Missstand behoben wird. Das bezieht sich zum einen auf die Bereitstellung von ausreichend Schutzausrüstungen und zum anderen auf eine risikoadäquate Verteilung des Materials. Es ist nicht nachvollziehbar, das Ansteckungsrisiko durch umfangreiche Kontaktsperren in der Bevölkerung minimieren zu wollen und dort, wo der direkte Kontakt unabdingbar notwendig ist nicht alles zu tun, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.



Jochen Gottke

Vorstandsvorsitzender

Tel.: 02841 78892-01
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