AGW Presseinformation im Januar 2020

Arbeitsgemeinschaft Wohlfahrtspflege im Kreis Wesel fordert Aufnahme von Flüchtlingen

27. Januar 2020

Die Situation für die Menschen in den Flüchtlingslagern auf den griechischen Inseln ist dramatisch. Die Lager sind hoffnungslos überfüllt. Es fehlt am Nötigsten, die Menschen können sich nicht ausreichend vor Kälte und Nässe schützen, da sie überwiegend in Zelten untergebracht sind, die hygienischen Zustände sind katastrophal. Viele Menschen sind häufig krank. Sie leiden nicht nur an körperlichen Erkrankungen, die langen Aufenthalte unter diesen menschenunwürdigen Verhältnissen verursachen auch psychische Probleme. Hier bedarf es einer grundsätzlichen Lösung, die der Würde der Menschen Rechnung trägt. Hier sind wir alle in der Pflicht mitzuwirken mahnt Dr. Bernd Riekemann, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft. 

Schnelle Hilfe benötigen insbesondere die unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten. Ihre Zahl wird mit insgesamt 5276 angegeben. Viele Städte und Gemeinden haben ihre Bereitschaft bekundet, diese Menschen freiwillig aufzunehmen. Die Bundespolitik jedoch lässt einen solchen Schritt derzeit nicht zu, hier setzt man auf europäische Lösungen.

Die Arbeitsgemeinschaft Wohlfahrtspflege im Kreis Wesel macht sich auch mit ihrem Spitzenverband dafür stark, dass zumindest die unbegleiteten Kinder und Jugendlichen nicht länger unter diesen unwürdigen Bedingungen ausharren müssen. Wir fordern die Bundesregierung auf, Regelungen zu treffen, die ermöglichen, dass Städte und Kommunen diese Menschen aufnehmen dürfen.

Hintergrund:

Die Verbände der freien Wohlfahrtspflege haben sich in der Arbeitsgemeinschaft der Wohlfahrtsverbände im Kreis Wesel zusammengeschlossen. Gemeinsames Ziel ist die Weiterentwicklung der sozialen Arbeit im Kreis Wesel und die Sicherung bestehender Angebote. Die Wohlfahrtsverbände bieten mit einem vielfältigen Spektrum an sozialen Dienstleistungen vielen Menschen Unterstützung und Hilfe – für Kinder, Jugendliche und Familien, für Seniorinnen und Senioren, für von Armut Betroffene, für Kranke, Menschen mit Behinderungen und Pflegebedürftige, für Menschen mit Migrationshintergrund, junge Menschen ohne Ausbildung oder Langzeitarbeitslose.



Dr. Bernd Riekemann

Vorstand Fachpolitik I Beratung - Bildung - Teilhabe - Inklusion

Tel.: 02841 78892-02
riekemann@awo-kv-wesel.de