Bundestagswahl 2021

Kinderarmut in Deutschland

2. August 2021

Deutschland gilt als eines der reichsten Länder der Erde und trotzdem sind hier ca. 2,8 Mio Kinder von Armut betroffen. Ein Armutszeugnis für unsere Gesellschaft.

In Deutschland ist jedes fünfte Kind von Armut betroffen. Kinderarmut bedeutet, ein Kind armer Eltern zu sein. Per Definition ist arm, wer weniger finanzielle Mittel zur Verfügung hat als der Durchschnitt der Bevölkerung. Konkret heißt es, wer 60% des durchschnittlichen Einkommens hat, ist von Armut betroffen, wer 50% hat, gilt als arm.

Die Armutsrisiken sind vielfältig. Häufig betroffen sind kinderreiche Familien mit nur einem oder geringem Einkommen sowie Arbeitslose, Menschen mit geringem Bildungsabschluss oder Migrationshintergrund und immer mehr Alleinerziehende, die wegen der Kinderbetreuung in Teilzeit arbeiten. 

Die Familienarmut hat für die betroffenen Kinder und Jugendliche soziale, physische und psychologische Folgen: Der Verzicht auf kostenpflichtige Freizeitaktivitäten, auf regelmäßige warme Mahlzeiten und geeignete (technische) Lern-Möglichkeiten oder Lernhilfen benachteiligen und grenzen aus. Oft schämen sich Kinder und Jugendliche für ihre unverschuldete Armut.

Beschämend ist jedoch, dass es 2021 in Deutschland keine ausreichende finanzielle Unterstützung für Kinder gibt, die ihnen soziale Chancengleichheit ermöglicht - z.B. durch Bildung - und damit perspektivisch eine soziale Mobilität gelingt. Denn, wer als Kind von Armut betroffen ist und aufgrund dessen sein Potential nicht entwickeln kann,  hat ein hohes Risiko ein Leben lang arm zu bleiben. So wird Familienarmut von einer zu nächsten Generation übertragen. 

Kinder- und Familienarmut darf nicht als ein individuelles, sondern muss als ein gesellschaftliches Problem gesehen werden, das auch nur gemeinsam bewältigt werden kann. Die Arbeiterwohlfahrt setzt sich seit jeher für Chancengerechtigkeit ein und unterstützt Familien und Kinder mit frühen Starthilfen-Angeboten darin, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen und ein selbstbestimmtes Leben zu führen.

Die AWO fordert von der Politik mehr Maßnahmen, die benachteiligten Kindern gute Startbedingungen und damit Chancengleichheit ermöglicht. Zum Beispiel:

  • Ausreichend kostenlose oder bezahlbare Kita- und Betreuungsplätze
  • Kostenlose oder mehr erschwingliche Freizeit- und Bildungsangebote, die Kindern die Möglichkeit geben, aktiv am sozialen Leben teilzunehmen und zu lernen
  • Finanzielle Unterstützung der Familien z.B. bei Schulsachen (z.B. Laptops für das Home-Schooling), aber auch bei Wohnraum und Kleidung.

 

Kreis Wesel, Du kannst das!

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